Montag, 1. Februar 2010

Energie und Umwelt

Umwelt, Komfort, Freiheit – was brauchen wir wirklich
und wie kommen wir dorthin?
 

Die wichtigste Frage in diesem Zusammenhang sollte sein: Wie gestalten wir unsere Umgebung? Nicht wem welche Lasten aufgebürdet werden, sondern wie können wir heute und in Zukunft angenehm leben? Brauchen wir unangenehm zugige Räume, in die wir unnötig viel und ineffektiv künstliche Heiz- und Lichtenergie hinein- und wieder hinausblasen; Räume in denen wir allerhand Unzuverlässiges und Zerbrechliches ansammeln? Wollen wir weiter wie das Kaninchen vor der Schlange auf steigende Öl- und Gaspreise, Stromkonzerngewinne und Arbeitslosenzahlen warten? Wollen wir uns weiter hetzen und einzwängen lassen?
Menschen sollten die Möglichkeit bekommen ihre Umgebung frei und demokratisch gestalten zu können. Es ist möglich ein angenehmes Raumklima zu schaffen und mehr und besser natürliches Licht zu nutzen. Mehr Produkte, passend zu den wirklichen Bedürfnissen und weniger zum Wegwerfen sind Chancen für Arbeit und Unternehmen.

Dazu werden Möglichkeiten zu vergleichen benötigt. Klare und ehrliche Produktinformationen sollten leicht zugänglich sein.
Kosten sollten nicht länger auf die Gesellschaft umgelagert werden - heute nicht und nicht in Zukunft.

Zu jedem Produkt sollten also wesentliche und übersichtliche Informationen vorgeschrieben sein, so dass der Kunde auch schnell und zielgerichtet entscheiden kann. Zusätzlich sollten für jeden Bürger zweckgebundene Beträge für unabhängige Produktinformationen(z.B. Stiftung Warentest, Ökotest, …) auf das Bürgerkonto überwiesen werden. Mit diesem Geld
können die Bürger schnell, unbürokratisch und zuverlässig weitere unabhängige Vergleichsinformationen einholen.

Darüber hinaus sollten
sich Kosten, die der Gesellschaft heute oder in Zukunft entstehen, so gut es geht im Preis widerspiegeln. Das heißt es wird eine Ressourcensteuer eingeführt, die möglichst übersichtlich, klar und deutlich solche Ungerechtigkeiten ausgleicht. Diese wird möglichst auf alle in einem Staat produzierten und/oder verkauften Produkte angerechnet. Damit sie nicht die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt wird sie so gestaltet, dass Produkte, die die Gesellschaft wenig kosten oder ihr sogar nutzen bringen, in dem Maße gefördert werden, wie es schlechteren in Rechnung gestellt wird. Andere Steuern und Vergünstigungen werden dafür gestrichen. So würden z.B. Gewerbesteuern, Ökosteuern, Grundstückssteuern, ... in unserem einfacherem und gerechterem Steuersystem wegfallen. Auf diese Weise ist es möglich veraltete, ineffektive und ungerechte Regellungen konsequent durch übersichtlichere und zweckmäßigere zu ersetzen - Wirtschaft und Gesellschaft werden zukunftsfähig.

Nun stellt sich natürlich noch die Frage: Können wir mit Bestimmtheit und im Detail genau sagen, welche Kosten für ein Produkt auf uns zukommen? Nein, können wir natürlich nicht. Jedoch können wir auch nicht genau sagen wann und wie genau Unfälle, Krankheiten, Naturkatastrophen und vieles andere auftreten. Dieses Risiko wird bei Versicherungen erfasst und im Zweifelsfall zahlen wir eine Pauschale, die so hoch ist, dass die Versicherung nicht pleite geht.
Auf die gleiche Weise sollten mit der Ressourcensteuer gesellschaftliche Risiken erfasst werden. Bei fast allen wirtschaftlichen, technischen, physikalischen, chemischen, biologischen und vielen anderen Problemen sind wir heute gezwungen genauso vorzugehen. Schauen wir z.B. in die Teilchenphysik und bleiben bei der gut bekannten und erforschten Heisenberg'schen Unschärferelation. Diese besagt sinngemäß, dass man Bewegung (Impuls) und Ort eines Teilchens nur bis zu einem bestimmten Maß bestimmen kann (-> Gleichung mit Naturkonstante -> kann man in fast jedem Physikbuch ab Abiturwissen nachlesen). Es geht sogar so weit, dass man so gut wie kein wirklich stimmiges Modell für die physikalischen Grundbausteine und Kräfte hat (was auf der für Ottonormalbürger noch halbwegs nachvollziehbaren Ebene zum Welle-Teilchen-Dualismus und in der aktuellen physikalischen Forschung zu String-, M-,...Theorien führt). In der Chemie kommt man bei Orbitalmodellen(wahrscheinlichste Aufenthaltsräume für negative Ladungen) und Wechselwirkungen und Reaktionen, die sich daraus ergeben, zu ähnlichen Ansätzen. In der Biologie kann man auch selten genau vorhersagen, wie ein bestimmter Stoff(ein Schadstoff, ein Medikament,...) auf Lebewesen wirkt. Man ist in all diesen Bereichen auf Statistik angewiesen und zieht daraus Schlüsse. Trotzdem kann man dann für Alltags- und Technikprobleme (-> makroskopisch,...) genügend genaue Voraussagen treffen. Mit eben jenen Teilchen/Wellen/Strings funktioniert unsere Kommunikation, funktionieren unsere Autos und jeder Schritt den wir gehen.

Nun können viele Wirtschafts- und Klimamodell
e Trends der Vergangenheit gut nachvollziehen. Sie werden mit immer genaueren Daten feinabgestimmt und überprüft. Es wird also Schritt für Schritt an Schwächen gearbeitet. Daraus werden hoch wahrscheinliche Trends für die Zukunft abgeleitet und veröffentlicht. Auf dieser Basis sollten wir handeln, denn wenn wir nicht handeln sind katastrophale Folgen hoch wahrscheinlich. Wir sollten mit bedacht Handeln, denn es besteht die Chance so zu reagieren, wie es für Gesellschaft, jeden Einzelnen und somit auch für Wirtschaft und Umwelt günstig ist. Günstig ist hier nicht nur finanziell, monetär oder auch auf dem Papier zu verstehen. Es sollte das Wohl(befinden) der Menschen als Maß genommen werden. Selbstverständlich sind dabei wirtschaftliche, gesellschaftliche und natürliche Aspekte zu betrachten. Denn genau aus diesen setzt sich unsere Umgebung zusammen(die Umgebung jedes einzelnen). Wenn es meiner Umgebung schlecht geht, wie kann ich dann ein angenehmes Leben führen? Eine moderne Wirtschaft muss genauso wie eine moderne Gesellschaft und ein moderner Staat nach diesen Erkenntnissen handeln. Denn das lässt sich weder trennen, noch kann Wettbewerbsfähigkeit ohne kompetente Vorausplanung erreicht werden.
Im Moment bauen wir Mauern und Dämme (die USA z.B. nach Mexiko und zum Atlantik, die EU nach Afrika und zur Nordsee und auch die deutschen "Eliten" zur Bevölkerung -> Wegbrechen des Mittelstandes und Schere zwischen "Arm und Reich" -> Bankenführungen und andere Lobbyisten nehmen auch hier Einfluss auf Politik und Medien, was auch legal durch Spenden möglich ist). Wir schieben die Verantwortung hin und her und zerreden fast alle Alternativen (kaum jemand traut sich mutig Veränderungen samt ihrer Konsequenzen zuzulassen -> wie ein besonders ängstliches Dorf Anfang des letzten Jahrhunderts, in das erste Autos kamen und eine Bahnstrecke gelegt werden sollte, ... und fast alle schrien, da hätte der Teufel seine Finger im Spiel, verschlossen die Augen und warnten davor und versuchten mit ihren Holzpflügen und Pferden samt Scheuklappen auf dem Feld etwas essbares anzubauen,…).
Reagiert werden sollte sowohl als auch: Es sollte Druck auf besonders wichtige Bereiche ausgeübt werden und jeder bei dem für sich selber leicht Möglichen anfangen. Die Öffies sollten zuverlässiger, kundenfreundlicher und günstiger werden und für fast jeden einzelnen ist es besser zehn Minuten Fußwege nicht mit dem Auto zurückzulegen...

Es ist auch wichtig jetzt zu reagieren
und zu forschen. Forschungsergebnisse müssen immer wieder in Praxistests auf die Probe gestellt werden. Das erste Auto war auch kein Traktor und Pferde wurden noch eine ganze Weile verwendet und waren in so einigen Bereichen besser und trotzdem wurden schon Maschinen und Automobile eingesetzt und nur so konnten sie schnell weiterentwickelt werden. Wir können so schnell wie möglich handeln oder noch weiter auf alte Pferde setzen (-; Pferde sind durchaus schöne Tiere, nützlich, Teil unserer Umgebung und sollten natürlich auch geschützt werden...;-)

Bringt es etwas anzufangen, ohne dass andere mitziehen? Sollten wir nicht versuchen wenigstens europaweit ein solches System einzuführen?
Selbstverständlich sollten wir mit aller Kraft versuchen, dass so schnell wie möglich mit Europa oder besser noch vielen weiteren Ländern zusammen anzugehen. Doch spätestens Kopenhagen zeigte, dass selbst die EU teilweise sehr behäbig ist. Viele Angelegenheiten werden auf die internationale Ebene geschoben um sich vor der Verantwortung zu drücken und so Lobbyisten weiter ihren Einfluss zu lassen und die Vergünstigungen für "alte Pferde" beizubehalten... Wir sollten es weiter versuchen und es wäre unklug nicht wenigstens in Deutschland sinnvoll zu handeln. Wir dürfen uns nichts vormachen. Vor allem die USA und Brasilien handeln bereits national und hohlen mit Technologien schnell auf. Für Deutschland bürgt so eine Regelung die besten Chancen, weil wir ökonomisch am meisten darauf angewiesen sind. Der Lebensstandart ist durchschnittlich sehr hoch und unsere Wirtschaftsleistung steht gerade auf wenigen sehr wackligen Standbeinen, wie z.B. der Automobilindustrie,...(so schrieb es unter anderem auch der Spiegel in seiner Jahresabschlussausgabe 2009). Wir hätten mit nachhaltigen Technologien ein Riesenpotential uns wieder solide aufzustellen.
--
Ein Beitrag von Mario

2 Kommentare:

  1. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  2. Anonym hat gesagt…

    Sehr geehrter Herr [*],

    genau meine Rede! Es ist nicht länger akzeptabel, dass in diesem Land ausschließlich der mutmaßliche Wille zum Umweltschutz gefeiert wird, währenddessen man sich bei der Umsetzung schöner Worte stets selbst blockiert, indem man vor Beginn der Realisierung auf den 'Zündfunken' anderer Länder besteht.

    Darüber hinaus ist es sehr bedenklich, wenn Deutschland weiterhin mit der EU um Sonderregelungen bei Umweltrichtlinien feilscht, oder gesetzliche Vorgaben umgangen, bzw. gestrichen werden, um Laufzeiten von KKW- Zeitbomben zu erhöhen, oder neue Kohlekraftwerke zu bauen.

    In diesem Punkt könnte man der Politik nicht nur Halbherzigkeit, sondern sogar Verlogenheit vorwerfen.(Wie immer- mit den entsprechenden Ausnahmen, natürlich.)

    2. Februar 2010 11:15
    [*] hat gesagt…

    Hallo!

    Vielen Dank für Ihren Kommentar! Ja, an Verlässlichkeit und Tranzparentz fehlt es und es sind oft Ausreden, die gesucht werden. Wir glauben, dass das mit einer breiten, offenen und demokratischen Initiative geändert werden kann.

    Mit freundlichen Grüßen!
    --
    [*]
    4. Februar 2010 19:35
    * persönliche Informationen wurden auf Wunsch der Betroffenen entfernt

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